Der Neurologe Was ist ein Neurologe? Ein Neurologe ist ein Facharzt, der sich mit allen Gesundheitsstörungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems und der Muskeln beschäftigt. Dazu gehören auch die Störungen der geistigen Funktionen und der Sinnesorgane. Er untersucht mit klinischen und technischen, vorwiegend elektrotechnischen und Ultraschallmethoden diese Organe und Funktionen und veranlasst notwendige bildgebende Untersuchungen, Labortests und neuropsychologische Verfahren.
		Er behandelt diese Funktionsstörungen und Behinderungen medikamentös, mit physikalischen und physiotherapeutischen Methoden (Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie u.s.w.) und berät die Patienten in allen damit verbundenen Problemstellungen. Das ärztliche Gespräch steht dabei meist im Mittelpunkt. Es gibt dabei weite Überschneidungen mit der Tätigkeit eines Psychiaters, weswegen auch bis heute die meisten Neurologen eine Ausbildung zum Nervenarzt, dem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie machen. Viele neurologische Erkrankungen machen in fortgeschrittenen Verläufen seelisch-geistige Probleme, die mit psychiatrischen Methoden behandelt werden. Wie behandelt ein Neurologe? Seine wichtigste Aufgabe ist die neurologische Untersuchung mit peinlich genauer Erfragung der Krankheitszeichen, Prüfung von Reflexen, Gleichgewicht, Bewegungsabläufen, Kraft- und Sensibilitätsprüfung, Untersuchung der Hirnnerven und der geistigen und Sinnesfunktionen mit sehr einfach anmutenden Mitteln wie Reflexhammer und Stimmgabel. Nach diesen Befunden richtet sich die weitere Planung des Untersuchungsganges mit elektrophysiologischen und Ultraschalluntersuchungen (EEG, EMG und Dopplersonographie), mit Laboruntersuchungen einschließlich Nervenwasseruntersuchung und teueren bildgebenden Verfahren wie Computertomographie und Kernspintomographie. Häufig geht es nur darum, Erkrankungen des Nervensystems auszuschließen, um schlimmeres zu verhüten. Er veranlasst gegebenenfalls weitere Untersuchungen in neurologischen oder neurochirurgischen Kliniken, Rehabilitations- und hochspezialisierten Fachkliniken, die oft nur ein einziges Krankheitsbild behandeln. Hierzu ist eine sehr genaue Diagnosestellung erforderlich, die heute meist ambulant möglich ist. Der Neurologe behandelt oft über Jahre und Jahrzehnte Patienten mit chronischen oder immer wiederkehrenden neurologischen Krankheiten, wozu auch eine sozialmedizinische Beratung und Begutachtung zählt. Begutachtungen sind auch notwendig für Sozialversicherungen, Arbeitsämter, Gerichte, Unfallversicherungen und Straßenverkehrsämter. Hierzu ist eine besonders hohe Sorgfaltspflicht erforderlich, die nur über eine gründliche Weiterbildung zum Facharzt und ständige Fortbildung zu erreichen und zu erhalten ist.